Von Andrea und Lea Weaver
Heute sind wir mit drei Frauen aus dem Studio-Haus von Space-Eye und Firas (unserem Dolmetscher) bei der Pizzeria am Hafen zum Essen verabredet.
Ashtar, eine 53-jährige Sunnitin aus dem Irak, berichtet aus ihrem Leben. Das Schicksal hat ihr schwer zugesetzt.
Ashtar wurde mit 17 Jahren verheiratet. Als sie 18 Jahre alt war, verstarb ihr erstes Kind. Sie gebar zwei weitere Kinder, im Abstand von zwei Jahren. Ihr Ehemann ist seit 1990 im Golfkrieg verschollen. Ab diesem Zeitpunkt musste sie, vollkommen auf sich allein gestellt, für sich und ihre zwei Kinder, sorgen. Sie arbeitete, um zu überleben.
Ursprünglich stammt sie aus Bagdad. Gemeinsam mit ihren Kindern zog sie, ständig auf der Suche nach Arbeit und einem Ort, an dem sie sich wohlfühlen könnten, um. Unter anderem lebte sie zeitweise in Kirkuk, mehrmals in Bagdad (Irak) und in der Türkei. Sie lernte in dieser Zeit die türkische Sprache.
2019 kam Ashtar nach Griechenland, während ihre mittlerweile erwachsenen Kinder in der Türkei blieben. Sie lebte über 1,5 Jahre im Camp, bis sie die Gelegenheit wahrnahm, mit einer weiteren Frau, in eine Wohnung von Space-Eye zu ziehen. Ashtar ist gezeichnet von den Schicksalsschlägen, plagt sich mit gesundheitlichen Problemen, und wünscht sich nichts sehnlicher, als in ihr Traumland Deutschland überzusiedeln, um ihre Vergangenheit dort ablegen zu können.